Halsen ohne Stress

Die Halse - Patenthalse vermeiden -  ohne Stress halsen
  

Halsen, also das "Wenden" des Schiffes mit dem Heck durch den Wind, birgt, so, wie es gelehrt wird, die Gefahr eines zu schnellen Überkommens des Baumes, eine Patenthalse mit erheblicher Gefahr für die Crew und das Material bis hin zum Mast- oder Wantenbruch.


Für den Gelegenheitsskipper und seine (wahrscheinlich) ebenfalls nicht hochprofessionell agierende Urlaubercrew ist es daher sinnvoller, das Manöver so zu fahren, wie man es auch bei Katamaranen fährt, und damit die Gefahr einer Patenthalse drastisch zu verringern.


Das ist im Prinzip das gleiche Manöver, wie es gelehrt wird, nur nicht als “dynamischer” und damit zügig und professionell abzuwickelnder Ablauf, sondern nacheinander, und mit ausreichender Ruhe und vor allem zeit – denn beim Lehrmanöver hat der – vor allem unerfahrene und etwas langsamer agierende – Vorschoter oft kaum Zeit, das Manöver in seiner Dynamik zu verstehen und durchzuführen.


Ablauf: Man holt vor dem Wind zuerst den Großbaum mittig und shiftet erst dann die Genoa/Fock, lässt dann zügig, aber kontrolliert langsam den Großbaum wieder raus. Also nicht,   wie es gelehrt wird, auffieren um dann rasend schnell dichtholen zu müssen und wieder auf der anderen seite aufzufieren, sondern eben die Patenthalsegefahr vermeiden -  außer, Sie sid auf einer Regatta und verfügen über eine sehr erfahrene Crew...


Das funktioniert auch bei größeren Windstärken, erfordert aber etwas Strategie – immer, wenn eine Welle den Druck aus dem Gross nimmt, dichtholen, beim wieder Öffnen aufpassen, wenn Wind ins Segel kommt, dann muss man Handschuhe tragen und/oder über die Winch zügig fieren!


Und wichtig: der Steuermann darf nicht zu früh abfallen